Letztes Wochenende habe ich dann mit ein paar Freunden einen Tagesausflug nach Seattle gemacht. Nach dem ich mich an der Amerikanischen Grenze 15min für diesen Trip rechtfertigen durfte, schriftlich bestätigt habe, dass ich keinen Anschlag auf den Präsidenten plane (kein Witz), ein potentielles Fandungsfoto erstellt wurde und meine potentiell-kriminellen Fingerabdrücke aufgenommen wurden, durfte ich endlich ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten einreisen. Auch Seattle ist eine sehr beeindruckende Stadt und wohl mit keiner europäischen vergleichbar. Die Skyline ist noch beeindruckender als die von Vancouver und irgendwie wirkt alles so, wie man es aus Serien und Hollywoodfilmen kennt. Wir haben dann die Space Needle besucht (ein großer Aussichtsturm) und hatten von dort einen tollen Blick auf die Stadt. Ein Weiteres Highlight war die Innenstadt, die auf den Trümmern des alten abgebrannten Seattle errichtet wurde. Angeblich kann durch die alten Straßen und eingestürzten Gebäude auch unterirdisch noch besichtigen. In Downtown war dann auch das erste Starbucks der Welt bestaunen (Wow, was eine Sehenswürdigkeit) - neben Starbucks kommen übrigens auch Microsoft und Boing aus Seattle. Die Leute allerdings waren auffallend unfreundlicher als die Kanadier. Insgesamt war die Stadt ziemlich heruntergekommen, dreckig und laut und ich war am Ende froh, dass ich meine Zeit in Vancouver verbringen und nicht dort.
Am nächsten Tag war ich dann Aquarium von Vancouver. Hört sich erstmal nicht so spannend
Im letzten Beitrag hatte ich ja schon geschrieben, dass hier alle sehr aufgeregt sind wegen den Olympischen Spielen im Januar. Neben den Belgischen Bussen wurde nun auch die dritte Stadtlinie des Skytrain aufgemacht - worauf die Kanadier sehr stolz sind. Gerade für Berliner Verhältnisse ist dies ziemlich lächerlich. Insgesamt 3 Bahnlinien für eine Stadt mit 2,2 Millionen Einwohnern. Ein Weiteres Problem sind die vielen Bettler. Außerhalb von Downtown sieht man diese zu hunderten auf der Straße. Und das ist auch nachvollziehbar, denn im restlichen Land sind es bereits Minusgrade und es liegt Schnee, daher ziehen diese zum Überwintern nach Vancouver. Dass sich das mit den Olympischen Spielen nicht verträgt ist auch logisch und so werden die "Homeless" kurzer Hand ins Gefängnis gesteckt. Den Meisten wird das nicht einmal unrecht sein, denn dort ist es warm und es gibt Essen.
Ansonsten geht es mir hier sehr gut. Man lernt immer mehr Leute aus allen Ländern kennen und trifft sich in den vielen Cafés der Stadt (Leider konnte ich hier noch keinen Kaffee trinken, der den Namen auch verdient hätte. Die Kanadier trinken eher süßes, braunes Wasser mit einem Sahnehäubchen drauf). In den nächsten 2 wochen wird sich dann entscheiden, ob ich in Vancouver überwintern werde oder doch in einem Skigebiet Arbeit finde.
Olé