Freitag, 13. November 2009

Hemlock, Van City, Whistler, Van Island

Hemlock-Ski Resort

Nach dem ich nun den sehr verlockenden Job bei den Olympischen Spielen sicher habe, muss ich mich entscheiden ob ich von meinem ursprünglichen Plan abweiche und nicht über den Winter in einem Ski Resort arbeite. Dennoch bewerbe ich mich dort um zumindest mehrere Optionen zu haben. Daher bin bin ich letzte Woche Freitag nach Hemlock in ein relativ kleines Ski Resort (nur 35 Abfahrten) gefahren. Die Vorstellungsgespräche waren an sich recht positiv - nur leider kann ich meinen angepeilten Lieblingsjob (Snowboard Instructor) nicht ausüben. Hierfür ist eine Snowboard-Instructor Lizenz Voraussetzung und diese wird von den Skigebieten nicht übernommen, da sie so viele Bewerbungen von bereits zertifizierten haben. Daher bewarb ich mich als Rental Technican (Mitarbeiter im Verleih- und Reparaturshop). Das Problem in dem Resort ist, dass es nur sehr weniger Unterbringungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter gibt und daher überwiegend Einheimische eingestellt werden. Während der Gespräche tobte ein heftiger Schneesturm auf dem Berg – 30 cm Neuschnee in 3h. So kam es, dass wir (Kumpel aus dem Hostel und ich) festsaßen und unseren Greyhound Bus zurück nach Van City verpassten. Nach kurzem Gespräch mit der Managerin bot diese an, uns mit ihrem Pick Up zur Greyhoundstation ins Tal zu fahren, damit wir den nächsten Bus nehmen konnten. Weil bis dahin noch so viel Zeit war, schlug sie vor gemeinsam zu Essen. So entwickelte sich ein sehr entspannter Abend, zu mal ihre Freunde aus dem Dorf auch noch dazu kamen. Bei der Verabschiedung sagte sie, dass wir den Job wohl sicher hätten, wenn sie eine geeignete Unterkunft in der Nähe der Resorts finden kann. So wird Business in Canada gemacht :)

Olympische Fackel

Zurück in Vancouver City folgte dann die nächste interessante Begegnung. Ich feierte mit einigen Leuten, die ich im Hostel kennengelernt hatte im Roxy auf der Granville St. (die Party-Location). Dort trafen wir einen Typen der mit einer Olympischen Fackel rumlief und sprachen ihn an. Er erzählte uns, dass er für sein Dorf die Fackel tragen durfte (diese war in der Tat auch benutzt). So kam es, dass jeder mal eine offizielle Olympische Fackel halten durfte, in der noch ein paar Stunden zuvor das Olympische Feuer gebrannt hatte. (Warum der Typ die Fackel mit in den Club genommen hat, ist wohl nicht schwer zu erraten... :))

Whistler

Am Sonntag fuhr ich dann nach Whistler zur nächsten Skigebiet Job Fair. Diese war leider ein totaler Reinfall, da im Grunde alle Positionen schon vor Monaten vergeben worden sind. Man muss sich vorstellen, dass Whistler eines der größten Skigebiete der Welt ist und dort auch die Olympischen Spiele ausgetragen werden – dementsprechend groß war der Ansturm auf die kaum vorhandenen Jobs. Nichtsdestotrotz hat sich die Reise gelohnt. Der Ort Whistler wurde erst in den letzten 30 Jahren erbaut und versucht das Flair eines Alpenskiorts zu imitieren. Das gelingt jedoch nicht, da alles sehr neu aussieht und überall Einkaufsläden und auch Fastfood- Restaurants integriert sind. Auf mich wirkte die Innenstadt eher wie ein Ballermann-im-Schnee-Verschnitt. Der Ort wurde darüber hinaus mitten in ein Bären Habitat gebaut. Daher haben alle Mülleimer eine Bärensicherung und überall stehen Warn- und Verhaltenshinweise. Mein Hostel war außerhalb des Orts, auf der anderen Seite eines Sees. Der Bus fuhr nur 4 mal am Tag und so musste man relativ oft einen 50minütigen Marsch bestreiten. Als Vorsichtsmaßnahme sollte man am Hostel bescheid geben, wohin man geht und wann man ungefähr zurückkommt. Des Weiteren sollte man laut reden und pfeifen (auch wenn man allein ist) und wenn möglich eine Taschenlampe mitführen. Bären sind meistens sehr scheu und verschwinden schnell – gefährlich wird es nur, wenn der Wind schlecht steht und das Tier den Menschen nicht vorher riechen kann. Ein plötzliches Treffen auf einen Bären (Schwarzbären und Grizzlys-letztere sind selten) kann dann lebendsbedrohlich sein. Neben Bären gibt es in der Gegend auch Cougars (eine Art Puma) und Kojoten. In Britisch Columbia kommt es jedes Jahr zu mehreren Toten auf Grund von leichtfertigem Verhalten gegenüber diesen Tieren. Mir blieb eine Begegnung zum Glück erspart. Den Tag des Mauerfalls feierte ich am Abend mit einem Mäddel von den Cayman Islands, einem Briten und einem Schwaben – alle drei maßen dem Tag gleich wenig Bedeutung zu...

Vancouver Island

Nach 3 Tagen Whistler fuhr ich dann zurück nach Van City und bin nun unterwegs nach Vancouver Island. Es ist wirklich bemerkenswert; sobald man mit dem großen Backpack herumreist, wird man vor allem von älteren Canadiern angesprochen, wo man denn her kommt und was man vor hat. Auf der Überfahrt nach Van Island zum Beispiel kam ich mit einem ehemaligen Prof. von der University of British Columbia ins Gespräch. Er erzählte mir viele interessante Dinge über die Unterschiede zwischen canadischer und amerikanischer Politik. So stelle ich mir das Reisen vor.... (Bemerkenswert ist auch, dass so ziemlich jeder Canadier wohl einen Freund in Deutschland hat oder zumindest dort schon einmal war. Ob das der Realität entspricht, oder nur so gesagt wird um ins Gespräch zu kommen, habe ich noch nicht herausgefunden)

1 Kommentar:

  1. Musst hier schon ein Bild von dir und nem Bären einstellen, sonst kann sowas ja jeder behaupten! ;)

    Bin aber ein bischen neidisch auf den Schnee, bei uns ist immernoch halber Sommer und kein bischen Winter in Sicht. Reicht es denn schon um ein paar SChwünge zu machen?
    Beste Grüße

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