Freitag, 2. April 2010

Kalifonien - San Francisco

Nach dem ich Canada verlassen hatte, habe ich mich auf den Weg nach San Francisco begeben um dort meinen Cousin zu besuchen. Dort angekommen, erkundigte ich in den ersten 3 Tagen diese beeindruckende Stadt auf eigene Faust. Dies geschah nach meiner Lieblingsmethode: Aus dem Reiseführer werden grob ein paar zusammenliegende Highlights ausgewählt und dann, ungedachtet vorhandener Nahverkehrsmittel, zu Fuß erlaufen. So nimmt man unglaublich viel von der Umgebung auf und kann problemlos eine Strecke von mehr als 20 km bewältigen. Die ganze Stadt und ihre reichliche Vegetation ist vom südlich-warmen Klima geprägt. Im März betrug die Temperatur bereits 20 Grad und es war insgesamt ein sehr angenehmer Kontrast zum winterlichen Canada. Berühmt ist die Stadt u.a. für ihre Cablecars, die traditionellen Straßenbahnen, die allerdings nur noch touristischen Zwecken dienen. Weiterhin für die GoldenGate-Bridge - die angeblich meistfotografierte Brücke der Welt und natürlich für ihre vielen Hügel. Man kann praktisch keinen Kilometer weit laufen ohne nicht auch 300 Höhenmeter zu überwinden. Alles in allem versprüht die Stadt einen Charme, an den das sterile Vancouver und schon gar nicht das gesichtlose Seattle herankommt. Die stark unterschiedlichen Stadtteile, wie z.B. Mission (schwulen Viertel), Financial Destrict, Russian Hill, Chinatown, Hafenviertel lassen die Stadt auch nach Tagen nicht langweilig werden.



Nach der Erkundung der Stadt habe ich mit meinem Cousin Falk einen kleinen Roadtrip an der Küste Kalifoniens in Richtung Süden unternommen. Wir waren in verschiedenen Nationalparks wandern und konnten am Strand wildlebende Seelöwen und Robben sehen.



Landschaftlich war es die beste Zeit für einen solchen Ausflug, da die regenreichen Wintermonate vorüber waren und nun alles grünte und blühte. 2 Monate später wären die dicht bewachsenen Hügel nur noch vertrocknet und braun gewesen.

Sehr aufschlussreich war der geführte Ausflug im Hearst Castle - einem unglaublich historischen Schloss (historisch für amerianische Verhältnisse, denn erbaut wurde es 1920). Diese geschichtliche Perle amerikanischer Kultur wurde dementsprechend gut geschützt und somit war es weder im Schloss noch außerhalb (!) erlaubt mit Blitzlicht zu fotografieren um dem altertümlichen Gemäuer nicht zu schaden. Sehr schön war weiterhin, dass so ziemlich jeder historische Stil den die Weltgeschichte je hevorbrachte im Schloss verbaut wurde: Da waren Säulen aus Griechenland, römische Bäder, chinesische Dächer, ägyptische Stehlen, gothische Verzierungen und Holzbänke und Gemälde aus Europa. Mein Cousin fragte dann mit dem kritischem Unterton eines Alt-Europäiers, warum Herr Hearst so viele Stile vermischt hat und ob dies denn zusammenpasste (passte natürlich nicht). Die eloquente Antwort der amerikanischen Tour-Führerin: Weil er es konnte! Danach wendete sie sich wieder der typisch amerikanischen Frage zu, wie wertvoll dieses und jenes sei und wieviel man heute dafür bezahlen müsste... - Ein tiefer Einblick in eine andere Kultur...


(Vielen Dank für die schöne Zeit in Kalifornien , Falk!)

Nach dem 3-tägigem Roadtrip verbrachte ich noch einen weiteren Tag in San Francisco bevor ich für 2 Wochen nach Berlin zurückflog um mein brasilianisches Visum zu beantragen. Mittlerweile bin ich wieder zurück auf Reisen - und das in Panama City... siehe nächster Eintrag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen