Donnerstag, 6. Mai 2010

Belize

Ursprünglich wollten wir das teure Belize ja auslassen. Da wir aber von anderen Travelern den Hinweis bekamen nach Caye Caulker zu fahren, änderten wir unsere Pläne kurzfristig - und das sollte sich lohnen!

Schon direkt nach der Grenze bemerkte man den kulturellen Unterschied zwischen Belize und den bisherigen mittelamerikanischen Ländern. Belize wurde früher nämlich nicht von den Spaniern, sondern hauptsächlich von den Engländern verwaltet. Genau genommen, war es Rückzugsgebiet für englische und schottische Piraten, die Angriffe auf spanische Schiffe von hier aus starteten. Später "kaufte" England das Gebiet von Guatemala gegen das Versprechen eine Straße von Guatemala City nach Belize City zu bauen. Die Straße wurde nie gebaut und das Land gehörte trotzdem den Briten. Die Landessprache ist demzufolge Englisch - allerdings in so einem witzigen Jamaika-Slang, dass man sich kaum mit Einheimischen unterhalten kann ohne zu grinsen. Die Menschen leben hier in einfachen Holzhütten, die aber hübsch in allen Regenbogenfarben angemalt sind. Alles geht hier so langsam und entspannt von statten - keine Hektik ist die erste Verhaltensregel. Dazu passend schwirrt zu jeder Tageszeit Marihuana-Geruch durch die Straßen.

Wir verbrachten die 4 Tage in Belize auf Caye Caulker - einer karibischen Insel, die 40 Km vor der Küste liegt. Hier gab es außer Sonnenbaden und Schnorcheltrips nicht viel zu tun. Daher buchten wir einen ganztätigen Schnorchelausflug. Wir segelten zu 3 verschiedenen Punkten am Reef, das früher den Piraten als Schutz vor Verfolgern diente. (Das Barrier Reef von Belize ist übrigens das Zweitgrößte der Welt - nach dem Great Barrier Reef in Australien.) Hier schwammen wir in bizarrer Korallenumgebung und tauchten zu Felsvorsprüngen, unter denen sich riesige Barrakuda-Fische (1,5 - 2m) ausruhten. Beim nächsten Tauchgang konnte man dann große Schildkröten sehen, die Seegras vom Boden fraßen und zum Luftschnappen wieder an die Oberfläche tauchten. Der Höhepunkt war allerdings der "Streichelzoo-Tauchgang". Unsere Schnorchelguides schmissen tote Fische ins Wasser und kurze Zeit später war das Boot umzingelt von Ammenhaien (bis zu 2,5m groß) und riesigen Mantarochen (2 x 2m groß). Bei dem Gedanken zu 20 Haien ins Wasser zu steigen wurde einem dann doch schon etwas mulmig. Zumal die Guides anfingen uns zu erklären, an welchen Stellen wir denn die possierlichen Tierchen streicheln dürften. Haie und Rochen streicheln?! - Okay, warum nicht. Dazu wurden die Köder in Muscheln gesteckt und waren somit für die Räuber schwerer zu erreichen. Dann ging´s ins Wasser - nach anfänglicher Scheu war es dann doch nicht so schwer wie gedacht. Für alle die es wissen wollen: Haie haben eine raue Oberfläche. Es ist fast so als streichelt man Sandpapier. Rochen hingegen sind ziemlich glitschige Zeitgenossen. Beide Tierarten waren total faszinierend und so auf den Köder fixiert, dass es sie nicht störte gestreichelt zu werden. Meine Favoriten waren die Rochen, da diese sich schwebend im Wasser fortbewegten und einfach so außergewöhnlich und riesig waren. Auf dem Weg zurück sahen wir dann vom Boot einen wunderschönen Sonnenuntergang.




Abends gingen wir meistens zu einer Bar, die (natürlich) mit Raggae-Musik, vielen Travelern und Sonnenuntergängen für viel Atmosphäre sorgte. (Die Bar lag neben dem "Cut". Das ist eine 20m breite Wasserschneise, die ein Hurricane durch die ehemals komplette Insel schlug und aus ihr 2 kleinere machte.)




Danach ging es auf nach Mexico!

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