Mittwoch, 29. Dezember 2010

Olinda und Salvador da Bahia

So nun der letzte Reiseblogeintrag:

In Praia da Pipa hatten Eva und ich noch ein paar schöne Erlebnisse. Zum Beispiel meine persönlich schönste Wildlife-Erfahrung: Neben mir schoss ein mittelgroßer Fisch ca. 1m aus dem Wasser und wurde kurz vor dem Wiedereintauchen von einem Delfin gefressen - sehr beeindruckend! Am Heiligabend sind wir dann fürstlich Essen gegangen und haben den Abschied von unserem Schweizer gefeiert.

Olinda
Von Pipa ging es dann nach Olinda - die wirklich schönste Stadt der Brasiliens! Hier gibt es Kopfsteinpflaster, viele schöne renovierte Kolonialhäuschen und eine lebendige Kunstszene. Die Leute sitzen abends auf der Straße vor ihren Ateliers und genieße die warmen Temperaturen bis in die Nacht hinein. Olinda liegt auf einem Hügel und man sieht gleich gegenüber die Millionenstadt Recife mit einer beeindruckenden Skyline. Die Steigerung des brasilianischen Kitsches fand sich im Stadtpark. Um ein altes verfallenes Schlößchen herum standen überdimensionale Weihnachtsmärchenfiguren. Im Park selber war dann am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag ein großes Stadtfest mit viel Lärm und weiteren Kitsch zum Verkauf.

Salvador da Bahia
Letzte Station und definitiv eine sehr sehenswerte Stadt ist Salvador da Bahia. Nirgendswo sonst in Brasilien wird der afrikanische Einfluss so sehr gepflegt wie in Salvador. Auch hier gibt es viele Kolonialbauten, allerdings sind die meisten in einem eher baufälligem Zustand, was aber für eine sehr schöne Atmosphäre sorgt. Leider ist man lediglich im historischem Zentrum der Stadt, da der Rest einfach viel zu gefährlich ist. Dieses Gebiet wird von der Polizei bewacht, was nicht wirklich heißt, dass diese auch etwas tut, wenn mal etwas passiert. Am ersten Abend haben Eva und ich dann eine afrobrasilianische Tanzvorführung besucht. Neben Capoeira gab es noch viele weitere akrobatische Tanzstile, bei denen die Tänzer von Gottheiten in Besitz genommen wurden und dann springend und schreiend für den Gott sprachen. Am letzten Abend fand ein wildes Straßenfest statt auf dem sich spontan Leute zum Trommeln und Tanzen versammelten. Die Straßen waren sehr voll und von überall her kam Musik.

Leider waren auch extrem viele zwielichtige Gestalten unterwegs - meist Banden von 5-10 jungen Männern, die nur nach Geldbeuteln und Fotoapparaten suchten um sie zu rauben. Zweimal scheiterte der Versuch bei mir, da mein Portemonnaie am Gürtel angebunden war. Beim dritten Mal Griff mir ein großer Typ in die Hosentausche, zerrte den Geldbeutel raus und zog kräftig daran bis das Band riss - alles ging sehr schnell und bevor man reagieren konnte, war es schon geschehen. Der Typ hatte die Beute natürlich schon längst weitergegeben an seine Komplizen als ich ihn stellte. Im Endeffekt war alles halb so schlimm, da ich nur umgerechnet 4 Euro und meinen Personalausweis darin hatte. Und selbst danach auf dem Weg zurück zum Hostel spürte ich noch einmal fremde Hände in den nun leeren Hosentaschen. Das einzige Erlebnis dieser Art in fast 8 Monaten Brasilien.

In wenigen Stunden geht nun mein Flieger zurück nach Deutschland. Um Neujahr herum werde ich noch einmal einen abschließenden Blogeintrag schreiben und damit die Reise endgültig beenden.

1 Kommentar:

  1. Danke für den Tipp nach Salvador da Bahia. Das klingt sehr interessant. Diese Stadt werde ich mir also unbedingt anschauen müssen. Meine Brasilienrundreise startet ja bald und ich bin noch am Zusammensuchen, welche Städte wohl am besten sind. Wenn du noch mehr Tipps hast, nur her damit :)

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